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Architektur für die „kleinen“ Leute – von Norddeutsch Friesisch bis Hygge an der Ostseeküste

Ich wollte für ein in Arbeit befindliches Modul, welches einen Sielhafen darstellt, ein paar Häuser erstellen, die typisch für die Küste und Kleinstädte an den Küsten sind.
Vor einiger Zeit stellte ein Freund von mir in einem anderen Forum diese Fotos ein; sie gaben mir den Anstoß, sich mit der Materie Architektur in Karton — aus eigener Hand — zu beschäftigen. Hatte ich doch im Alter von 12 Jahren in das Buchbinderhandwerk hineingeschnuppert und die ersten Papphäuser mit Faller-Plastikfenstern als Übung zusammengepappt. Aber daß ist eine andere Geschichte. Die Liebe zu diesem Naturmaterial und deren Haptik ist mir bis heute geblieben.

Ich hatte mir von Dirk Frielingsdorf noch einmal die Fotos erbeten;

Norden/Ostfriesland; Foto mit freundlicher Genehmigung von Dirk Frielingsdorf
Norden/Ostfriesland; Foto mit freundlicher Genehmigung von Dirk Frielingsdorf

Bei diesen Häusern handelt es sich um Wohnstätten, die nicht im Rampenlicht stehen und standen, und die Menschen beherbergten, um eine funktionierende Wirtschaft und Gesellschaft überhaupt erst möglich zu machen; daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Diese Häuser und auch die Menschen haben meine größte Sympathie, auch wenn sie in der zweiten Reihe angesiedelt sind.
Es ist eine für das Auge wohltuende Architektur der Kleinteiligkeit; ganz im Gegensatz zu den menschenverachtenden Betonklötzen der Neuzeit.
Dieser Haustyp und seine Verwandten sind im gesamten norddeutschen und skandinavischen Raum anzutreffen; ich habe bei meinen Recherchen – die Idee einer Umsetzung mit Variationen hatte mich längst gepackt – diese hier gefunden und sie passen in meine Thematik;


Diese Häuserzeile befindet sich in Ystad/Schweden. Ein Ort, der nicht erst seit Kommissar Wallander bekannt ist.

Eine ähnliche Zeile findet sich in Ribe, Dänemarks ältester Stadt in Dänemark.

Ähnliche Straßenzeilen kann man in Wismar, Stralsund, in Teilen von Wolgast und vielen anderen Orten an der Küste – nur dort habe ich sie gesehen, aber sie werden sichlich auch anderswo – zu finden sein.

Es ist diese Kleinteiligkeit, die mich ansprach. Gepaart mit der Möglichkeit ,auch kleine Einheiten auf einem Modul unterzubringen und doch den einen oder anderen Straßenzug oder die winklige Ecke, dort wo Menschen wohnen und arbeiten, darstellen zu können.
Ja, ich bin ein Spinner und Träumer; aber ich kann damit leben. Und wenn ich es aus Karton gestalte, so dachte ich mir, habe ich auch auf meinen kleinen Modulen kein Gewichtsproblem?!

Zurück zum Anfang; ich habe mir das Objekt dann ins Zeichenprogramm geladen und erste Versuche ob der Größe gemacht; normalerweise wäre ich auf einen Kapitänsteller nach Norden gefahren und hätte vor Ort vermessen; mit Stulle und Thermoskanne wollte ich aber in diesen Zeiten nicht los.
Die deutsche Verwaltung mit ihren Vorschriften für jenes und alles ist aber oft hilfreich; die blauen Schilder für Wasser haben eine Höhe von 20 Zentimetern und die Hausnummer liegen bei 10 Zentimentern in der Höhe – ist eine Eselsbrücke – aber hat doch gehelft … und, ich griff auf Material zurück, welches sich in meinem Fundus befand; deshalb sind die Fenster nicht dem Original entsprechend, geben aber die Anmutung des Originals, glaube ich, gut wieder?!

 

 

Eine erste Stellprobe mit Figuren.

 

Nach dem erfolgten Probebau, kam ich nach ein paar kleinen Änderungen zu diesem Ergebnis:

Und es wirkt immer besser, wenn man eine Figur im Kontext zeigt:

 

Bis auf die Regenrinnen und die Fallrohre alles aus Karton; und – er hat mir sehr viel Spaß gemacht – mein Ausflug in die Architektur aus Karton und den Maßstab 1:87 und eigentlich sollte auch Schluß sein; aber neue Fotos, die ich fand, erfordern eine Fortsetzung; schließlich ist die zweite Reihe nicht die schlechteste – geringer Platzbedarf und vieeeeeeele Möglichkeiten der Ausgestaltung.
Danke für Euer Interesse!

Gruß kartonskipper

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