
Meßboot A 52 OSTE, Kl. 753 ex Tender OSTE, Kl. 419 der Bundesmarine ex Schlepper PUDDEFJORD, Eigenkonstruktion, 1:250
Moin zusammen!
Dieses Modell habe ich im Jahre 2015 begonnen zu zeichnen. Die Idee dahinter, ein weiteres Modell für meine Denkmäler in Karton als Erinnerung an die frühen Einheiten der Bundesmarine und – auf dem Original bekam ich vor 52 Jahren meine Seebeine – und es ging damals heftig zu kehr.
Und nun zur wechselvollen Geschichte dieses Schiffes, daß als Bergungsschlepper seinen Stapellauf am 21. Oktober 1942 bei Akers Mekaniske, Norwegen hatte. Als PUDDEFJORD gehörte sie zu den Schleppern der FAETTENFJORD-KLASSE, wurde am 29. Februar 1943 für die Dienststelle Admiral in Norwegen in Dienst gestellt und war bis Kriegsende in Fahrt. 1945 wurde die PUDDEFJORD Kriegsbeute der Siegermächte.
Ab 1946 in Dienst für die US Navy als USN 101/PUDDEFJORD, ab 1951 für die Labor Service Unit (B). LSU (B) war ein Hilfsverband der United States Naval Forces Germany (NAVFORGER), der von 1951 bis 1957 bestand. Der Verband leistete vielfältige maritime Unterstützungsaufgaben einschließlich der Räumung von Seeminen. Die Angehörigen der LSU (B) waren Deutsche, von denen viele während des Zweiten Weltkriegs in der Kriegsmarine gedient hatten.
Bei dieser Minensucheinheit fungierte sie als Begleitschiff für ehemalige Räumboote der Kriegsmarine und unterstützte die Räumboote bei Ihrer Arbeit, die Seewege in die deutschen Häfen minenfrei zu machen. Sie hatte das Aussehen wie als Bergungsschlepper, bekam lediglich hinter dem Schornstein zwei Ladepfosten und entsprechendes Gerät zur Übernahme der Aufgaben als Tender.


Am 1. 1. 1957 an die neugegründete Bundesmarine übergeben und wieder als Tender mit Rumpfnummer A52 in Dienst beim 1. Minensuchgeschwader. 15. 4. 1965 a.D. gestellt.

1967 erfolgte der Umbau zum Meßboot und anschließend dem Minenlegergeschwader zugeteilt. Am 1. 1. 1972 im Verband des Flottendienstgeschwaders. Die OSTE wurde am 12. Juni 1987 außer Dienst gestellt. Sie erhielt während ihrer Dienstzeit diverse Umbauten am Radom und den elektronischen Anlagen. Die Einsatzfahrten beschränkten sich auf die Ostsee und dauerten jeweils bis zu 3 Wochen.
Da die Messtechnik regelmäßig überarbeitet wurde, ging es vor fast jeder Einsatzfahrt, die in der Regel 3 Wochen dauerte, ins Marinearsenal Kiel. Deshalb zeigt nahezu jedes Foto einen leicht anderen Ausrüstungszustand. Mein Modell orientiert sich an der Zeit von 1967-1975.
Die Stammbesatzung als Tender betrug 25 Mann; als Meßboot kamen noch die eingeschifften Personale für ELINT und COMINT sowie “Badegäste” aus dem Stab in Flensburg dazu. Der Einsatz der OSTE diente der elektronischen Fernmeldeaufklärung; vereinfacht ausgedrückt, wir guckten ob einer guckt oder spricht. Die Fahrten führten meist in den Bereich der Danziger Bucht, Pillau, Libau.
TECHNISCHE DATEN:
Verdrängung 1083 ts;
Länge über alles 49,65 m; Breite 9,10 m; Tiefgang 5,80.
Besatzung 45 Mann; die OSTE führte keine Bewaffnung als Meßboot.
Als Tender besaß sie 2 20-mm-Flak L/85 in Einzellafetten.
Die Maschine bestand aus 2 handgefahrenen Zweitakt-5-Zylinder Dieselmotoren zu je 800 PS. Diese brachten das Boot auf eine Geschwindigkeit von max. 12 Knoten. Unser Brennstoffvorrat betrug 287 cbm.
Im nächsten Abschnitt geht es dann um Konstruktion und den Bau des Handmusters.
Gruß kartonskipper
5 thoughts on “Meßboot A 52 OSTE, Kl. 753 ex Tender OSTE, Kl. 419 der Bundesmarine ex Schlepper PUDDEFJORD, Eigenkonstruktion, 1:250”
Inzwischen ja digital mit Ätzplatine beim Passat-Verlag erhältlich……kommt bei mir ganz klar ins Regal!
Moin Hajo,
ich wollte auch hier auf meiner Seite daß Thema noch einmal aufgreifen und etwas mehr Hintergrund liefern …
Moin Wilfried;
da hast Du ein Feuer entfacht, das seines Gleichen sucht. An und für sich fehlt jetzt die ” TRAVE “. Mal sehen vielleicht gibt es noch einiges bei den ” BLAUEN JUNGS “.
Manches Hintergrund Wissen hat was …. .
Viele Grüße
Arne
PS. wird geordert.
Moin Arne,
ja so ist daß eben mit der Tradition; es genügt nicht Asche aufzubewahren, sondern Glut am Glühen zu halten!
Und – ich merke es ständig in den Foren, die Zahl der Zeitzeugen wird immer weniger – und ich bin noch einer davon, was die OSTE angeht. Aber auch die TRAVE ist zu 75 % durchkonstruiert und probegebaut – aber als Meßboot ist die Bildlage noch viel schwieriger.
Danke für Deine Begeisterung.
Gruß kartonskipper
Sehr schön, dass unser altes Messboot hier weiterlebt und jetzt auch für alle Interessierten erhältlich ist. Schön wäre jetzt noch ein Modell der alten Alster oder Oker.
Gruß
Jochen