
Frisch ausgepackt: Nordseefischkutter UK 142 von Artitec, 1:87
Moin zusammen!
Für die Freunde der Dampfer- und Hafenfraktion möchte ich hier den Nordsee-Fischdampfer von Artitec, den ich letzte Woche vom Händler meines Vertrauens erhielt. Ich versuche – neben der Bausatzvorstellung – auch einige Hintergrundinformationen einfließen zu lassen.
Dieses Modell ist mein bisher größtes Schiffsmodell, welches als Resinguß erschienen ist; der Karton inklusive Inhalt hat ein Gewicht von 571 Gramm.
Die Konstruktion wird vermutlich auf diesen Zeichnungen fußen;
Hier ein Planausschnitt:
Ich habe hier mal einen Textausschnitt zu der Bauwerft und dem Original übersetzt:
Die Zeichnungen stammen aus dem Archiv der Werft Ton Bodewes N.V. in Franeker. Der Fischkutter Aaltje Margriet war die Baunummer F5 dieser Werft. Im Jahr 1960 wurde sie als Trawler zu Wasser gelassen. Im Jahr 1963 wurde das Schiff für die Baumkurrenfischerei und die Gespannfischerei umgebaut. Die Gespannfischerei auf Hering fand in den Monaten November bis Januar statt, die restliche Zeit des Jahres fischten die Trawler mit Baumkurren. Die Sieben Brüder (UK 236) waren der regelmäßige Partner beim Paarfischen. Im Jahr 1970 wurde das Schiff nach England verkauft, wo es geleast und für die Frachtfischerei eingesetzt wurde. Die Zeichnungen wurden 1973/4 für den Modellbau angefertigt. Der aus Groningen stammende Ton Bodewes war Spross einer bekannten Schiffbauerfamilie. 1957 gründete Ton Bodewes seine Werft in Franeker. Die Werft befand sich auf dem Van Harinxmakanaal. Zehn Jahre später, im Jahr 1967, wurde die Werft erweitert. Auf der Werft wurden hauptsächlich Küstenmotorschiffe, Fischkutter und Frachtschiffe gebaut.
Für weitere informationen ist dieser Link, von dem auch Text und Zeichnungen stammen, hilfreich: https://friesscheepvaartmuseum.nl/collectie/detail/fsm-col1-dat1000021444
Fündig geworden bin ich auch beim ersten Aussehen des Schiffes mit der Kennung UK 142 aus dem holländischen Urk bei seiner Indienststellung?:
Es gab auch einen deutschen Kutter, der in Finkenwerder beheimatet war; die Kennung HF 547 liegt dem Bausatz bei; bei der Farbgestaltung kann ich leider nicht behilflich sein, es gibt aber ein kurzes Video hier:
https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/585239?set_lang=de
Nach dem Öffnen des Kartons zeigt sich eine opulente Bauanleitung und hier die Bauteile ohne Tüte:
Sauberer Resinguß, das Ruderhaus paßt ohne Nacharbeit beim Probestecken in die dafür vorgesehene Vertiefung. Der Rumpf läßt sich ohne großen Aufwand plan schleifen; die Schwimmhäute bei den Fenstern sind problemlos zu entfernen und entsprechende Vertiefungen für die Verglasungen sind vorgesehen.
Von der Innendarstellung des Vorschiffes wird nach Anbringen des Whalebacks nicht mehr viel zu sehen sein; aber man kann es ja auch abnehmbar gestalten – ebenso wie den Bereich der Brücke …
Hier die Winden und andere Kleinteile für die Decksgestaltung; das Modell mißt über die Länge ca. 285 mm; man sollte also schon entsprechende Kajenlänge vorhalten für die Festmacherleinen …
Die Ätzplatine allein rechtfertigt schon den Preis für den Bausatz – wobei ich die Ketten auf jeden Fall durch welche aus dem Weinert-Sortiment ersetzen werde; wer die Schotts des Brückenhauses geöffnet darstellen möchte, sollte sie entsprechend hinterfüttern; bei den Blöcken wird es schwierig, sie auszutauschen, es sei denn man kann 3-D-Druck oder hat noch Reserven aus alten Amati- oder Steingräber-/Krickzeiten …
Abgerundet wird das Ganze durch Evergreen Profile zur Darstellung aller Masten und Bäume; der Abziehbilder-Bogen enthält Kennungen für das Original aus Urk; einen Dampfer aus Scheveningen; Grönland; Finkenwerder; Oostende; Göteborg und Plymouth …
Zum Schluss noch ein Bild von den Erklärungen zur Ätzplatine …
Vielen Dank für das Interesse – Gruß kartonskipper
2 thoughts on “Frisch ausgepackt: Nordseefischkutter UK 142 von Artitec, 1:87”
Moin Wilfried,
da hast Du Dir ja was vorgenommen! Das ist doch viiiieeel aufwändiger als Kartonbau, alleine das saubere Anpönen. Mein Herr Sohn hat aus Sammelwut fertige schicke Resin-Modelle erstanden, Barkassen usw in 1:87. Die stehen bei mir in einer “Sammelwut-Vitrine”. ——- also, ich kann Dich ein wenig verstehen.
Viel Spaß
Gruß
Ralph
Moin Ralph,
ja, ist aber alles halb so aufwendig; für meinen Kutterhafen nebst Eisenbahn ist dass genau der richtige Partner; aus Karton skalieren, wie einige Kollegen es praktizieren, ist noch aufwendiger.
Und – läßt sich schon auf der Terrasse abwerkeln …
mit einem Gruß kartonskipper