
Die Kuh muß vom Hof … Teil 1
Moin zusammen!
Ich muß gestehen, daß ich mich jetzt ganz gehörig blamieren kann. Schiffe und Karton, da kenne ich mich aus; Architektur und Karton – geht. Fotografieren und launige Geschichten erzählen mag ich gerne.
Aber jetzt wage ich mich auf gaanz dünnes Eis und ich hoffe, man verzeiht mir, wenn der erste Ausflug in Fahrzeugbau, bzw. -Aufbau nicht ganz der Fachkompetenz einiger Leser entspricht. Ist mein erster Versuch.
Daß es überhaupt so weit kommen konnte, verdanke ich der tatkräftigen Unterstützung mit Material und Fotos aus einam anderen Forum.
Auslöser war, wie meist eine Bilderserie von Peter Hartung, dem ich an dieser Stelle ganz besonders danke für die Genehmigung zur Veröffentlichung in meinem Beitrag hier.
Der Transport von Tieren hat eine lange Geschichte und wurde in relativ großem Maßstab bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts hauptsächlich von der Eisenbahn durchgeführt. F+r die Strecke vom Hof bis zur nächsten Bahnstation wurden umgebaute Lastkraftwagen unterschiedlicher Größe und Typ verwendet.
Diese Idee – im HIntergrund entsteht bereits ein passendes Modul für meine Eisenbahn-Leidenschaft – war der Ausschlag für den Bau eines entsprechenden Fahrzeuges.
Hier die Fotos von Peter Hartung:
Die Fotos von Peter Hartung hatten es mir angetan, weil sie eine gute Seitenansicht boten, die ich hinter eine Zeichnung des Robur in Maßstab gelegt, skaliert und eingewinkelt habe.
Das Foto scheint mir mit einer Weitwinkel-Optik aufgenommen; ich habe daß bei meiner Grundzeichnung berücksichtigt. Ich hätte es noch ein wenig neigen können, aber nach vielen Jahren der Arbeit mit solchen Aufnahmen bin ich etwas trainiert.
Ich beschreibe hier meine Methode; sie mag als Beispiel dienen.
Nach Brettern zählen und und der von mir ermittelten “vermutlichen” Höhe des Aufbaus kam ich auf einen Abstand von 1,5 mm; die natürlich im Gegensatz zu 1,3 mm von Evergreen nicht vorhanden.
Die Vorlage für den Ausdruck eines Handmusters sah dann so aus:
Ausgedruckt auf gaanz dünnes Papier und auf 0,4 mm Karton kaschiert, was der Materialstärke im Maßstab wohl sehr nahe kommt, erstellte ich ein Handmuster.
“Hallo, der Eingang ist weiter rechts!, blödes Rindviech!”
Ich hatte zuvor einen günstig erworbenen LO 2500 von Brekina seines Aufbaus beraubt, und ja, das Originalfoto zeigt einen LO 3000!
Ich gebe es zu, ich bin noch nicht so weit in der Materie drin, als daß ich mir einen Austausch des Fahrerhauses gegen den des Busch Bausatzes zutraue. Man möge mir also diesen Lapsus verzeihen.
Für alles was ich bastele, und es handelt sich fast nur um eigene Werke, also Unikate, erstelle ich mir entsprechende Handmuster zur Beurteilung von Proportionen und Plausibilität.
Auch hier:
Bei der Frontwand des Aufbaus habe ich die Rückwand in der Höhe eingekürzt, verwendet.
Das alte Spielkalb mußte natürlich auch wieder Auslauf bekommen: so etwas hilft aber auch beim Abprüfen …
Beim Vergleich mit dem Original habe ich gesehen, daß ich die Radkästen-Abdeckungen noch etwas flacher halten kann. Die Stufen sind nicht maßstäblich – nur Abstandshalter.
Eine Geschichte noch, als ich den Aufbau auf dem Rahmen des Robur verklebt hatte und ihn mir von der Seite betrachtete, hätte ich alles fast in den Müll geworfen. Was war passiert, der Aufbau war stimmig, das richtige Fahrzeug doch verdammt noch mal, irgendwas passte nicht. Und dann Sternstunde des Unbedarften – klar, der Radausschnitt beim Fahrerhaus war ein anderer als beim Vorbild .. dort bildet er eine Achse mit dem Aufbau unten …
So, bevor es langweilig wird, noch ein Foto mit Fragen:
Also, ich habe mir gedacht, so ein paar Rindviecher oder Pferde oder anderes Getier trägt zum Gesamtgewicht des Aufbaus noch einiges bei. Ich habe also an den mit blauen Pfeilen bezeichneten Stellen Traversen an den Rahmen geklebt, bzw., sehe sie vor; gleiches gilt doch dann auch für die von mir mit einem roten Pfeil bezeichnete Stelle am hinteren Rahmenteil, der in der Mitte die Kupplung und außen die Beleuchtung und das Kennzeichen trägt?
Und noch ein Hinweis, Sicherungen für die Ladeklappe, Überwurfbügel, Sicherungsbügel, Werkzeugkästen? Schmutzfänger und andere Dinge werden selbstverständlich am Modell ausgeführt.
Ich wußte gar nicht, daß Viehtransport so interessant sein kann. Und Aufbauten in 1:87 recherchieren und zeichnen und später dann in Polystyrol umsetzen.
Ich blicke beim Ausleben meiner diversen Leidenschaften schon lange nicht mehr über den Tellerrand; ich bin direkt über denselben gefallen und irre nun durch die tollen Nischen, die es überall gibt, und die man ins Modell umsetzen kann.
In diesem Sinne – es geht weiter mit Teil 2
Gruß kartonskipper
2 thoughts on “Die Kuh muß vom Hof … Teil 1”
Moin Wilfried,
Was ist mit deinem Mehltransport geworden?
Ach, egal.
Auch deine Recherche zum Transport von Schlachtvieh
wird eine spannende Reise in alte Zeiten.
Hast du vor die vordere und Rückseite der „Box“ gleich zu gestalten?
Du hattest bei deinem Handmuster wohl vorne und hinten vertauscht und die verlängerte Laderampe hinter die Fahrerkabine montiert und nachträglich dann ja weggeschnitten.
Nun fehlt sie dir hinten und die Rampe ist zu steil.
Aber du bist ja noch lange nicht fertig.
Bin gespannt wie’s weitergeht.
Gruß
Stephan
Moin Stephan;
nein, hier ist nichts egal – im Gegenteil; manche Dinge brauchen eine gute Vorbereitung und entsprechendes Hintergrundmaterial; manchmal muß man mehrgleisig fahren, bis sich am Ende alles zusammenfügt.
Ja, die Rampe – hier ging es mir bei dem Kartonhandmuster einzig und allein darum, die Proportionen abzuwägen und ein Gefühl dafür zu bekommen; der Aufbau selbst wird ja aus Polystyrol erstellt und da fließen noch einige Änderungen ein ..
Danke für Deinen Besuch und eine schöne Woche!
Gruß kartonskipper