
Wahrschau – der Rumpf der F 212 GNEISENAU …
Eigentlich ist der Begriff Wahrschau – aus der Seemannssprache – ein Hinweis auf eine kommende Gefahr; in meiner Zeit jedoch wurde er als Achtungsruf genutzt um die Aufmerksamkeit auf den Rufenden und seine darauf folgende Handlung zu lenken … Wahrschau, die Pütz …
Im folgenden Beitrag möchte ich damit die Aufmerksamkeit auf den Rumpf des Modells lenken.
Zuvor noch ein paar Hinweise in eigener Sache; seit ich begonnen habe, selbst Schiffsmodelle zu zeichnen, baue ich in diesem Bereich auch nur die eigenen Entwürfe. Aus diesem Grund habe ich mir ein paar Eigenheiten angewöhnt, die sich im Nachhinein als durchaus brauchbar und sinnvoll erwiesen haben.
Mein Augenmerk liegt vor allem auf dem Rumpf eines Schiffes – und da versuche ich, aus dem Material Karton das Optimum unter Berücksichtigung seiner Eigenschaften herauszukitzeln …
Ein guter Schiffsrumpf oder besser gesagt, seine Umsetzung ins Modell unter Berücksichtigung seiner Linien, ist für mich die Krönung meines Tuns.
Was nützt der beste Aufbau, wenn er auf schlechtem Fundament?
Um die Proportionen und Linien zu prüfen, habe ich die Vorschiffssektion separat zusammengebaut. hier mal das Spantengerüst mit Teil der Grundplatte und Backdeck ..
Wie bei all’ meinen Schiffen aus eigener Hand und analog zum Passat-Verlag – alles was Spant und Grundplatte sowie Deck heißt, wird auf gleicher Materialstärke des Ausdrucks gedoppelt!
Warum ich diesen Hinweis gebe? Dieses Modell wird für interessierte Freunde für den Nachbau ein irgendeiner Form zugänglich gemacht und mein Bericht hier ist quasi die Einleitung zum Thema und eine Anleitung, wie man daraus dann mit den entsprechenden Baubögen ein Modell erstellen kann.
Die GNEISENAU ist mit Querspanten – und Horizontalspant im Vorschiffsbereich und Spanten in Kastenform im hinteren Bereich aufgebaut. Der Aufbau des Spantgerüstes gestaltet sich einfach; die Ordnungsnummern folgen der Bauabfolge; ich habe mir daß so zu eigen gemacht. Es ergibt sich daraus eine Logik, die nicht in Bilder oder Texte verfasst werden muss – wer Anfänger in diesem Hobby ist, sollte lieber erst einmal ein paar einfachere Modelle bauen.
Das Foto gibt hier den Hinweis wo was übereinstimmen sollte …
Gleiches gilt für das Anbringen der Bordwände im Bereich der Back…
Und hier der vorliche Anblick meines Probestückes, bevor ich dann in Farbe und noch ein paar Hinweise auf die Verarbeitung der Bordwände gebe.
Anbringung und Vorbereitung der Bordwand im vorderen Bereich
Ich versuche in den meisten Fällen ohne Schnitte in die Bauteile auszukommen; jeder Schnitt führt beim Zusammenbau zu Fehlerquellen. Diese Rumpfform ist nicht ganz ohne. Um die Laufrichtung einzubinden, sie aber an kritischen Stellen zu überlisten, setze ich rückseitiges Rillen im vorderen Bereich ein.
Auf der unteren Linie des Plattenganges habe ich ein paar Referenzpunkte gesetzt; diese bitte durchstechen und von der Rückseite rillen und leicht konkav formen; den unteren Bereich entsprechend ausrunden und dann – Markierung Deck/Bordwand – im Bereich von 10 vor und 20 mm hinter der Markierung – am Spantengerüst verkleben. Dann in kleinen homöopathischen Abständen nach vorn hin – an der Grundplatte unten orientierend – nach vor “abarbeiten” …
Ich betone ganz bewusst, langsam nach vorn hin – die Spanten dienen als Klebestelle …
Anschliessend die Rumpfhälften des Hauptdecks – von hinten mittig auf dem Längsspant beginnend nach vorn am Spantgerüst verkleben. Die Teile der vorderen und der hinteren Bordwand haben Überstand .. der Trennsschnitte sollte jedoch nicht genau auf einem Querspant erfolgen!
In meinem ersten Beitrag schrieb ich, dass ich den vorderen Rumpf einer Überarbeitung nach Originalplan unterzog, ich hoffe – siehe Foto – und ich glaube, im Vergleich mit meinem damaligen Weissmodell, es hat sich gelohnt?!
Jetzt werde ich erst einmal die Bauteile entsprechend auf Bogen bringen und mit .. Nummern versehen .. hoffentlich versehe ich mich nicht?
mit einem lieben Gruß
Kartonskipper