
Manche Mühlen mahlen langsam – aber diese mußte sofort gebaut werden!
Moin zusammen!
Kurz vor Weihnachten bekam ich eine Nachricht, daß ein befreundeter Konstrukteur eine Mühle im Maßstab 1:45 gezeichnet und auch im Vertrieb hat.
Gut, eingefleischte Polystyrol-Verwender werden sich mit Schrecken abwenden, aber Karton ist ein Werkstoff, der sich durchaus eignet und vor allem nachhaltig – bei der Herstellung und der “Entsorgung” – und er läßt sich wunderbar be- und verarbeiten.
Mehl und sein Transport – damit hatte ich mich schon länger beschäftigt. Der Transport und die Fahrzeuge; Land, Wasser und Binnenschiff sind seit langem ein Thema; Hafen an Binnenwasserstraßen, die häufig einen Bahnanschluß in Nähe haben oder ihn bedingen.
Bestellt hatte ich bei Hartmut Scholz https://hs-design.hpage.com/gebaeude-spur-0/muehlengebaeude.html dieses Gebäude in 1:45, er hat mir dann, nach Rücksprache, eine Version in 1:87 erstellt.
Und daß ist dann daraus geworden:
Es ist kein typisch norddeutsches Gebäude; aber egal; diese Heimeligkeit sprach mich an; vor allem Fahrzeuge aus den frühen 50ern – Pferdefuhrwerke waren da noch angesagt und vor dem Gebäude eine Schankwirtschaft, die ja auch noch mit Bier beliefert werden muß für die Gäste, die unter einer großen Kastanie sitzen …
Es fehlen noch diverse Details, Regenrinnen, Fallrohre und einiges; natürlich auch die allfällige Gestaltung des Umfeldes; die Idee, dieses Modell zu beginnen, hatte einen anderen Hintergrund; nimm’ einmal mal die Vorderfront und gestalte sie norddeutch mit holländischem Treppengiebel; ersetze Kunstmühle durch Shipchandler .. entferne die Dachgauben, und … plaziere das Gebäude dann an eine Hafenstraße.Entferne die Rohre für das Mahlgut. Ein Kranbalken zum Be- und Entladen ist schon vorhanden.
Ich habe hier nur die Fenster der Frontseite neu gezeichnet und auf Tonpapier ausgedruckt; bei den Gauben habe ich es mir geschenkt; mir ging es um die Plausibilität, was man aus dieser Konstruktion entwickeln kann; war ja ein Einzelexemplar, was mir Hartmut Scholz geschickt hatte.
Vielleicht hat ja jetzt der eine oder andere Modellbauer Lust auf diese feine Modell bekommen? Ich würde mich freuen.
Gruß
kartonskipper
2 thoughts on “Manche Mühlen mahlen langsam – aber diese mußte sofort gebaut werden!”
Hallo Wilfried,
ein wunderschönes Modell, toll gebaut. Bei so einem Beispiel fragt man sich wirklich, warum der Werkstoff Karton bei so vielen Modellbahnern als billig oder gar minderwertig betrachtet wird. Die von Hartmut gestalteten Oberflächen dürften bei einem Plastikmodell schon einen waren Künstler brauchen um diese Optik hinzubekommen. Wenn man dann die unbemalten Plastikgebäude auf so vielen Anlagen anschaut….
Schön, dass Du uns dieses Modell gezeigt hast und auch deine Ideen zum Umbau zeigen, dass das gute alte “kit-bashing” auch im Kartonmodellbau ein interessantes Thema sein könnte. Von der Stange kann ja (fast) jeder.
Liebe Grüße
Peter
Moin Peter,
ganz lieben Dank für Deinen Kommentar, den ich erst jetzt beantworte. Polystyrol ist eben prägend für viele Generationen von Modellbahnern; man kann es zusammenpappen ohne Nachdenken und auf die Anlage stellen; die Begleitung in den Fachmagazinen zum Thema Modellbahn unterstützt es ja auch auch … Faller, faller, unser aller – lol – welch’ ein Aufstand damals, als Pola und andere auf die falschen Geschoßhöhen des Marktführers aufmerksam machten … egal; ich hatte nie den Anspruch, Architektur in Angriff zu nehmen aber die Optik und Möglichkeiten überzeugten mich; mittlerweile habe ich ja auch bei den Häusern für Arme – lol – ein Zeichen gesetzt …
mit einem lieben Gruß
Wilfried