
Damsterdiep – ein Binnenschiff für alle Zwecke
Moin zusammen!
Wasser ist seither ein gern genommener Transportweg; daß hat sich bis in die heutige Zeit nicht geändert; ich fand beim Aufräumen und Entsorgen einen Modellbaubogen, der ein kleines Binnenschiff erlaubte, welches in ganz Nordeuropa unterwegs und bis heute noch fährt .. jetzt allerdings im Privatbesitz. Damit es in meinen Sielhafen 1:87 paßt, hat dieses Modell genau die richtigen Maße.
Das Revier solcher Schiffe sind die Binnenwasserstraßen, die bis heute durch keine Grenzen getrennt sind – der Zeitraum erstreckt sich über gut 100 Jahre und einige sind noch immer mit Frachten unterwegs; von Schütt-, Stückgut bis hin zur Sackware …
Dieses Originalbild zeigt sehr gut, welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn man daraus eine Szene gestalten oder einfach nur ein solches Binnenschiff an eine Pier – oder den Rand eines Kanals – legen möchte?
Das Modell bietet an, einen Teil des Laderaums geöffnet darzustellen.
Hier nun die ersten Bauteile zu einem Rumpfgerüst verfertigt:
Bei dieser Gelegenheit noch ein Hinweis auf die Länge dieses Binnenschiffes; sie beträgt 28 cm und ist durchaus freundlich zu kleinen Kajen.
Die Rumpfseiten ließen sich gut vorgeformt anbringen; trotzdem habe ich mit Farbe nachgeholfen; die Fenster des Wohnbereichs für den Schiffer und seine Familie habe ich ausgestichelt und entsprechend verglast; Fotografisch war ich eher luschig in der letzten Zeit, was den Baufortschritt hier angeht;
im Vergleich mit dem letzten Bild bekam der Rumpf eine neue Scheuerleiste mit einer Zierleiste in Weiß obendrauf; das Ruderhaus ist an Bord gekommen und auch die Poller zum Festmachen des Schiffes an den jeweiligen Anlegestellen sind an ihrem Platz. Der auf dem Deckshaus/Wohnbereich befindliche “Kasten” ist ein sogenanntes Oberlicht, welches man im Original öffnen kann und mit Metallstreben als Schutz vor Seeschlag oder Beschädigung der Glasscheiben – versehen ist.
Ich füge solche Erklärungen gerne ein, weil ich etwas seebefahren bin und nicht voraussetze, das jeder Leser um die entsprechenden Bauteile weiß.
Die Maschinenraumoberlichter, die drei roten Klappen vor dem Steuerhaus, habe ich aus Tonpapier neu gefertigt und geöffnet dargestellt; war im Original meist auch so und bringt ein bißchen Leben in die ganze Geschichte.
Eigentlich hatte ich vor, Schüttgut als Ladung zu verwenden; doch es fand sich Sackware in meinem Fundus und ich entschied, dem Originalfoto vorn in meinem Beitrag, in der Modelldarstellung zu folgen.
Auch die Lukenabdeckungen nur aus Pappe gefielen mir nicht; leblos und nicht getreu dem Foto des Originals. Deshalb habe ich mich für eine Persenning entschieden. Papiertaschentuch schied aufgrund seiner Perforierung und Musterung aus. Ich erinnerte mich an meine letzten Herrenhemden, die als Einlage eine Art Seidenpapier als “Fütterung” hatten; diese habe ich entsprechend farblich präpariert; die alte Lukenabdeckung mit Weissleim eingestrichen und dann darauf geklebt und gefaltet …ein dezentes Washing, wie man heute sagt, folgte danach.
Und am Rande; auf diese Weise lassen sich auch ganz hervorragend Persennige auf Spriegelgestellen bei Lkws erstellen …etwas Aufwand zwar, aber besser als welche aus Plaste … aber jeder, wie er mag.
Diese kleinen Binnenschiffe fuhren in ihrer Hochzeit mit eigenem Geschirr zum Löschen/Laden von Gütern; aufgrund ihrer Größe konnten sie kleine Seitenarme von Flüssen ansteuern und Ladung aufnehmen und abgeben; wenn man sich das Orginalfoto weiter vorne ansieht – da handelt es sich noch nicht um einen begradigten Fluß, den man später dann Bundeswasserstraße nannte, sondern um einen lebendigen Fluß mit Anlegestellen, die sich aus den Erfordernissen ergaben.
Dafür brauchte man eben einen Lademast und einen Ladebaum; beides hier von mir aus einem Rundholz geschliffen mit Sandpapier; damit es in Form etwa einem Original entspricht. Diese beiden aus Karton zu rollen, erschien mir nicht zielführend.
Der Lademast war umlegbar; Brückendurchfahrten, unter anderem. Und auch während der Fahrt machte es keinen Sinn, ihn aufgetoppt zu lassen; man legte dann Mast und Baum einfach auf die Luke, bzw. auf das Dach des Wohnbereichs des Schiffers und zurrte, also befestigte es entsprechend.
Bei einem Modell aus Karton – welches nicht sehr viel Gewicht den Zurrkräften von Seilen und Tauen entgegensetzen kann, arbeite ich of mit Haarklammern um Taue tight – also eng anzuziehen.
Hier noch einmal eine Ansicht von meinem kleinen Binnenschiff, wie es sich im Moment darstellt …
Mit einem lieben Gruß einstweilen und eine gute Zeit
kartonskipper
One thought on “Damsterdiep – ein Binnenschiff für alle Zwecke”
Ein schönes, nicht alltägliches Modell eines Gebrauchschiffes, gefällt mir ausnehmend gut!